21. Januar 2016

Kampf gegen die Realität //

Es ist schwer im Moment zu leben, wenn objektiv die einzig gute Qualität das aufbereiten vergangener Ereignisse ist. Ich habe Realitätsflucht betrieben, in großem Maße. Habe mich verheddert zwischen Knotenpunkten aus Abschottung und Selbstdarstellung und einer Realität, die, nicht nur für mich, zunehmend im Netz stattfindet.

Und es ist schwer über solcherlei zu schreiben, wenn die Moralkeule so bequem neben dem Bild des Überblicks der eigenen Entgleisung hängt. Ich hatte in der letzten Zeit zu kämpfen, mit meiner eigenen Flüchtlingskrise. Das ist zugegebenermaßen ein sehr schlechter Vergleich und doch für mich teilweise zutreffend.

Ich kam mir fremd vor, in mir selbst. Den Wagen, den ich fuhr, habe ich konsequent in einem Matsch der Unsicherheit festgefahren und würde es in dem Sumpf eine Wand geben, wäre ich langsam aber sicher und ohne Airbags dagegen gefahren. Die Konsequenzen haben sich immer bemerkbarer gemacht und selbst unter Beihilfe von Betäubungsmitteln musste die Einsicht irgendwann folgen. Körperlich ging es mir schlechter, von psychischen Folgen ganz zu schweigen. Rückblickend könnte man sich selbst ohrfeigen dafür, wenn die Entfernung des eigenen Arms nicht viel zu kurz wäre, für das Ausholen, dass dieser Schelle eigentlich bedarf.
Zudem habe ich gemerkt, dass ich am besten schreibe (objektiv), wenn ich am ehrlichsten bin und kein Blatt vor den Mund nehme. Das hier ist also nicht nur ein Bloßstellen euch gegenüber, sondern gleichzeitig eine Kampfansage an das eigene Unvermögen. Oder eine Kampfansage an die Realität, vor der ich solange davon gerannt bin.

1 Kommentar:

  1. Bereite ruhig weiter deine Gedanken im Internet auf. So kann man vielleicht ansatzweise verstehen, was in anderen Köpfen vor sich geht.

    Blue Pills kenne ich natürlich auch. Habe auf der Festplatte selbst das eine Album.( selftitled? Das bunte psychedelische :D) und kann mich nicht so recht entscheiden, wie ich die finde. Einerseits voll groovy, andererseits irgendwie bisschen langsam..?

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Steigt ein! Mitreisende willkomen.