13. Juli 2016

Sternenkind


sternenkind | oc by plutomond

Die Nachtluft erfasste ihre Haare und kitzelte ihn an der Nase. Er hatte sich zurückgelehnt, auf der hölzernen Bank auf dem Balkon am Vorstadtrand, ein Glas Wein in der Hand und schloss die Augen. Die Kräuter wiegten sich vor ihnen in den Kästen und nickten, zusammen mit den Ästen, zu der Melodie, die sie umgab.
"Weißt du, ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sag', aber du hast mich dazu gebracht, oder viel mehr geholfen, mich zu mögen."

Er sann ein paar Momenten seinen Worten nach, die Blätter um ihn herum schienen sie zu flüstern. Manchmal erfüllt ein Vibrieren die ganze Luft und eine Membran in einem fängt an zu schwingen. Dann weiß man, dass man den Richtigen Platz gefunden hat, wenn das Sein selbst anfängt zu singen.
"Solche Momente reihen sich aneinander, wenn ich hier bin.", sagte er zu niemandem Bestimmten und nach Augenblicken sah er sie an. Wie es seine Gewohnheit geworden war, fingen die Ängste an, in ihm zu schwinden, wenn er in ihre Augen blickte.

"Irgendwie weiß ich, dass ich hier richtig bin. All das, wofür ich jahrelang auf Suche war, hab' ich bei dir gefunden."
Manchmal fehlte der Ausdruck für das, was er sagen wollte, doch diesmal schien es, sollte es gelingen. Die Welt um sie herum vergaß für einen Blick zu Atmen und ihr Selbst fing an zu klingen.
Mit der Existenz, die sie mit ihrer Symphonie und dem Drumherum verband und untereinander, und den Sternen.

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