5. Mai 2016

Auf dem Heimweg grinsen


Auch wenn Sie es mir gegenüber nur einmal sagte und sich selbst es sonst auch nicht eingestand, fühlte sie sich die meiste Zeit auch eingesperrt. Deswegen war es auch nie meine Aufgabe sie einzufangen, wie die Redewendung sich sonst gehört, sondern an mir es ihr zu zeigen, wie weit ihre Freiheit führt. Ihr neue Wege zu eröffnen wenn sie manchmal selber keine sah, und ihr die Hand zu halten, wenn der weg gefährlich und die Straße dunkel vor ihr lag. Sie wirkte oft sehr nachdenklich, wenn man sie nur ließ, wenn sie aus der Hektik ausstieg, mit der sie sich sonst umgibt, um dem zu entkommen.

Irgendwann bekam ich es mit der Angst zu tun. Nicht vor ihr, oder davor wie sie war, oder wenn dann nur ein bisschen. Eher ihre Art da hin zu kommen, wo lange niemand war, wenn auch nur Stück für Stück, jedes mal ein Stückchen. Ihr war es nicht bewusst, und auch mir erst als ich heim gegangen war. Dass sie während sie dort unten lag, in Unterwäsche, ansonsten nackt, zwischen meinen Armen liegend und zur Decke blickend philosophierend alle meine Mauern niederrannte.

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